NWZ vom 5. Juli 2001

AUSSTELLUNG / Papierobjekte von Sigrid Schraube und Malerei von Jürgen Marose in der Galerie Kränzl

Eine Entdeckungsreise durch Raum und Zeit

Orange leuchtende KürbisKuben ziehen die Blicke der Besucher beim Betreten der ,Galerie Kränzl auf sich.  Daneben tauchen schemenhafte Figuren aus Bildern in erdigen Farbtönen auf.  Der Betrachter begibt sich in der Ausstellung mit Werken von Sigrid Schraube und Jürgen Marose auf "Spurensuche".

ANGELIKA WESNER

Die beiden Künstler begegneten sich bei dieser Ausstellung zum ersten Mal.  Doch ihre Werke passen zueinander.  In den Räumen der Göppinger Galerie Kränzl in der Davidstraße 12 wirken die Arbeiten in sich harmonisch und aufeinander abgestimmt.  "Spuren" lautet der Titel dieser Ausstellung.
Sigrid Schraube aus dem Raum Frankfurt schöpft Papier aus unterschiedlichen Materialien: Sie presst die filigran strukturierte Haut von Kürbissen, verarbeitet Wespennester oder verleiht ihren „Schöpfungen“ Plastizität durch die Verarbeitung von Galläpfeln.
 Jürgen Marose hat seine schemenhaften Bilder aus Asphaltlack und Acrylfarben unter den Titel "unterwegs" gestellt. Allerdings versteht er sie nicht als Reisebiographien, sondern als eine, innere Reise der Menschen durch das Leben. "Ich möchte keine klare, plakative Aussage erreichen", betont der Essener Künstler . Der Betrachter soll eigene Gedanken einbringen. "Er will zum Geschichten finden einladen", verriet Gislinde Faber-Graf bei der Eröffnung.  Sie verwies die Ausstellungsgäste vor allem auf Sigrid Schraubes "Wolkenkuckucksheim", eine schwingende Rauminstallation mit zwölf runden Hohlkörpern und tickenden, papiergeschöpften Kuckucksuhren.  Diese verschiedenen Gebilde stünden für Facetten menschlichen Daseins.