Helmut  

Helmut Baumann und die Stipendiaten

 

Das Stipendium erinnert mit seinem Namen an den Göppinger Künstler Helmut Baumann

(1894-1978). Von ihm hängen nicht nur viele Bilder in Privathäusern der Region, er hat auch zu Lebzeiten schon eine Stiftung eingerichtet, die zusammen mit der Stadt Göppingen den

künstlerischen Nachlass verwaltet und lebendig erhält. Die Stiftung Helmut Baumann hat es

sich ganz im Sinne des Künstlers auch zur Aufgabe gemacht, mit ihren finanziellen

Möglichkeiten junge Künstler zu unterstützen und so entstand vor über 10 Jahren in

Gemeinschaft mit der Kunsthalle Göppingen das „Helmut Baumann Atelierstipendium“.

 

Die Stipendiaten:

 

 

Die erste Stipendiatin war CRISTINA BARROSO (geb. 1958), eine

brasilianische Künstlerin, die in San Francisco studierte, dann in Mailand und Berlin lebte. Während ihrer Zeit in Göppingen von 1992 bis 1994 entwickelte sie ihre kartographischen Bilder. Es sind mit malerischen Bewegungen überlagerte fiktiv konstruierte Landschaftsräume. Sie beinhalten Farbe als emotionalen Raum, Zeichen mit imaginärer und inspirierender Bedeutung und Strukturen, mit denen sie Energie verkörpert. Sie lebt und arbeitet heute vor allem in Stuttgart und Sao Paolo.

 

 

 

 

Ihr folgte von 1995 bis 1997 PHILIP REILLY (geb. 1957) aus London.

Er trieb hier sein Werk der konzeptuellen Photografie weiter voran:

Reihen von Photos und Videoarbeiten, in denen ganz einfache,

alltägliche Handlungen zu einer faszinierenden Choreographie fanden. Er arbeitet mit dem Prinzip der Reihe, mit bestimmten festen Parametern, wie im empirischen Versuch  in den Naturwissenschaften. Philip Reilly lebt und arbeitet wieder in England.

 

 

 

 

WANG FU (geb. 1960), der aus China stammt, war von 1998-2000

Stipendiat. Er studierte an den Kunstakademien Peking und Stuttgart.

Wang Fu malt, schafft Skulpturen und Installationen, und gehört damit zu den

Künstlern, die Bilder in allen Medien realisieren. In seinem Werk begegnen sich Europa und Fernost, Motive unserer westlichen Kultur und chinesische Perspektiven, die sich in der Verwendung und Hervorhebung chinesischer Traditionen zeigen.

Wang Fu lebt und arbeitet heute in Stuttgart.

 

 

 

 

 

Bis Herbst 2003 war die georgische Künstlerin KETI KAPANADZE (geb. 1962), die im Jahr 2000 das Stipendium erhielt, in Göppingen. In ihrer Ausstellung mit Foto- und Videoarbeiten in der Kunsthalle Göppingen (2002) präsentierte sie die Barbie-Puppe, als das stereotype, doch ständig wandelbare Idealbild vor der imaginären Bühne von Magazinseiten mit Models. Zahlreiche Ausstellungen belegen, dass die Künstlerin in der Gegenwartskunst in Deutschland und international Fuß gefasst hat. Auch sie ist in der Region geblieben. Sie lebt und arbeitet nun in Stuttgart.

 

 

 

 

 

Neuer Stipendiat von Oktober 2003 bis September 2005 ist ROLF GIEGOLD

(geb. 1970). Seine Werke umfassen Skulpturen, Installationen, vor allem Kunstwerke, die sich mit ortsspezifischen Zusammenhängen auseinandersetzen. Er erhielt bereits mehrere Auszeichnungen. Seine Skulptur “Spielplatz der Anderen” war von 2001-2003 in Nienhagen zu sehen und  wurde mit dem ersten Preis beim internationalen Bildhauersymposium Nienhagen ausgezeichnet. Rolf Giegold hat zunächst Archäologie und dann Freie Kunst in Saarbrücken und Dijon studiert und wurde bereits durch mehrere Arbeitsstipendien

 ausgezeichnet.

 

Werner Meyer, Kunsthalle Göppingen

© Galerie Kraenzl